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2018/05/14
Market Insight - Immobilien in vielen Ausprägungen mit Nicolas Roth

Unter allen Privatanlagen und illiquiden Vermögensgegenständen sind Immobilien die Anlageklasse, die Anleger am liebsten für eine Allokation in Erwägung ziehen. Dafür gibt es viele Gründe. Die Tatsache, dass Immobilien aber ein Sachwert sind, erklärt wahrscheinlich eine Menge. Anleger können tatsächlich sehen, was sie kaufen, die dynamischen Faktoren, die beispielsweise den Cashflows eines Büros zugrunde liegen, sind recht einfach verständlich und nicht zuletzt sind die meisten Anleger Eigentümer ihres privaten Eigenheims und verstehen schon aus diesem Grund die Anlageklasse recht gut. Merkwürdigerweise sind Immobilien aber in Kundenportfolios häufig unterrepräsentiert, obwohl sie ansprechende Eigenschaften aufweisen und man in vielen Formen und Ausprägungen in sie investieren kann. Wie können Anleger heute angesichts steigender Zinsen in Immobilien investieren und warum steht Südeuropa an der Spitze der Liste der Orte, an denen die Anleger präsent sein sollten?

In der Vergangenheit waren Immobilien von Finanzkrisen oft stark betroffen, dienen tendenziell aber auch als ein Indikator für die wirtschaftliche Erholung danach. Die globale Kreditklemme und die Krise in Europa waren hier keine Ausnahme. Immobilienwerte litten in Europa stark, insbesondere in den berüchtigten PIIGS, wie diese Länder genannt wurden. Institutionelle Anleger zogen sich aus diesen Märkten zurück und die Preise fielen über alle Segmente hinweg, während das BIP fiel und die Arbeitslosigkeit nach oben schoss. Einige Jahre später war die Rezession vorbei: Spanische und portugiesische Immobilien erleben in allen Segmenten einen Boom. Es gibt eine solide Nachfrage seitens einer Reihe verschiedenster Anleger, von Pensionären aus westlichen Ländern, die durch Steueranreize angelockt werden, bis zu US-Hedgefonds, die ihre Vorteile aus verzerrten Preisen und Zwangsverkäufen ziehen. Der Markt ist jetzt reifer, da Gelder von institutionellen Anlegern aus dem Ausland kamen, die mit einigen Anforderungen an die Standards verbunden sind, die Aussichten sind jedoch für alle Segmente weiterhin sehr positiv, da die optimistische Konjunkturprognose das Anlegervertrauen stärkt.